Skip to main content

Kollaboration

Logo club:against:reality

reclaim:your:club-club:against:reality (Seit 2018)

10. März 2020

Mit dem Kulturkollektiv ContrApunkt (Nadja Studenik und David Prieth, ab Herbst 2019 ist noch Dietmar Schmidt dazugestoßen) sind wir 2018 bei den "Stadtpotenzialen", den Kulturförderpreis der Stadt Innsbruck, ausgewählt worden, um unser Projekt „reclaim your club - club against reality“ umzusetzen. Vorerst mit zwei Veranstaltungen, aber inzwischen bereits erfolgreich weitergeführt.

Unser Ziel ist es den Club als Raum für politische Auseinandersetzung und kritische Positionen zu gewinnen. Dafür sind Abende in Innsbruck geplant, die temporär zu einem kritischen Clubraum werden. Die Umsetzung emanzipatorischer Praktiken und Ansprüche erfordert neben Reflexionsfähigkeit und Selbstkritik, auch eine theoretische Auseinandersetzung, mit der eigenen Kulturproduktion. Daher wird jede Veranstaltung unter einem inhaltlichen Schwerpunkt stehen. 

Siehe auch:
contrapunkt.net
cba.fro.at

  • 2.11.2018-Volume I: Gunver Ryberg, Therese Terror, Whyami und nita.

     
      Teaser für den club:against:reality Volume I

  • 17.5.2019-Volume II: D.E.Y, WUT Kollektiv und Reclaim Club Culture Netzwerk Berlin.

    club:against:reality Volume II

  • 15.6.2019-Volume III: Rev. Rumble, Maria Magdalena, Whyami & den Film "Oh yea Berlin - makers from the subculture"

    club:against:reality Volume III

  • 15.11.2019-Volume IV: Kilian Jörg & Jorinde Schulz (Die Clubmaschine), i_am_not_god, Maria Magdalena, Kim Leclerc

    club:against:reality Volume IV

  • 25.1.2020: Volume V: Robert Feustel, i_am_not_god,  Liz b2b Matthie Brunner, Barbara B.

Projektbeschreibung "reclaim:your:club-club:against:reality"

Techno als eine bestimmte Form eines kollektiven Lebensstils ist als urbane Musikkultur vor allem im Clubkontext verortet. Der Club dient dabei als Ort der städtischen Kanalisation von elektronischer Musik, wo Menschen Raum für Hedonismus und Eskapismus aus dem Alltag finden. Trotz des nächtlichen Ausstiegs der Menschen aus dem kapitalistischen Zwangsalltag, bleibt der Club als realer Ort Teil der Gesellschaft. Diskriminierungen, wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie werden im Clubkontext produziert und reproduziert. Außerdem wird allzu oft eine Türpolitik betrieben, die nach rassistischen und sexistischen Kriterien funktioniert. Verbale und körperliche Übergriffe sind nur ein kleiner Ausschnitt, die das gegenwärtige Clubleben ausmachen und von Seiten der Betreibenden kaum thematisiert werden. Im Zentrum steht ein finanziell erfolgreicher Abend und nicht das Erlebnis und das Wohlbefinden der Besucher*innen und die Musik der Künstler*innen.

Zusätzlich funktionieren die Bookings der meisten Clubs nach den herkömmlichen gesellschaftlichen Kriterien, wo „Weiße Männer, die der Mainstream produziert, in Vordergrund stehen und ihre Bühne bekommen.“ Patriarchale Clubkultur, spiegelt den hierarchischen Platz der Frauen wider. Künstlerinnen sind eine Ausnahmeerscheinung, hingegen der Platz hinter der Bar der lächelnd servierenden Barfrau klar zugeschrieben. Musikalische und medienkünstlerische Experimente – “off the beaten track” – sucht man wie die viel zitierte Nadel im Heuhaufen.

All die Problematiken der gegenwärtigen Clublandschaft – auch in Innsbruck – produzieren einen Mikrokosmos, den wir mit unserer Veranstaltungsreihe kritisch zu hinterfragen und Alternativen anzudenken versuchen. Vor diesem Hintergrund ist es unserer Meinung nach zentral, dass wir uns über die spezifische Kulturproduktion und ihre Mechanismen in Clubkontext unterhalten. Es geht dabei nicht nur darum, Lösungen für diese Herausforderungen zu finden, sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse und diskriminierenden Verhaltensweisen innerhalb unserer Freiräume zu benennen, um ihnen im Sinne einer emanzipatorischen Clubkultur entgegenzuwirken. Daher werden wir mit unserem Clubformat „Reclaim Club Culture“ den Club als Raum, unsere Rolle als Veranstalter*innen in diesem Projekt reflektieren, um uns politisch zu positionieren.